1938 – 1945: Die Musikkapelle Oberau während des 2. Weltkriegs
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland am 13.03.1938 wurden sämtliche Musikkapellen in der bisherigen Form aufgelöst. Erlaubt wären nur mehr so genannte Schützenmusikkapellen gewesen, eine solche wurde jedoch in Oberau nicht gegründet. Der Grund für die Auflösung bzw. das Verbot der Musikkapellen, lag in der weltanschaulichen Haltung des Hitlerregimes.
Die Instrumente und Trachten wurden zu Hause versteckt, nur ab und zu fand sich die Musik lose und in Zivilkleidung für eine außerkirchliche Hochzeitsfeier zusammen, wie auch im folgenden Bild bei der Hochzeit des Musikkameraden Josef Weißbacher.
v.l.: Josef Thaler (Obere Ache), Joachim Riedmann (Starchent), Johann Wimmer (Pletzer), Hausl Stadler (Riedl), Ferdinand Stadler
Als für Kornel Stadler, der an der Eismeerfront in Lappland gefallen war, der Seelengottesdienst gehalten wurde, wollte sein Bruder, der damalige Kapellmeister Ferdinand Stadler, mit seiner Klarinette das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ blasen, was ihm jedoch verboten wurde.
In den Jahren 1945 und 1946 erfolgte der Wiederaufbau der
Musikkapelle unter dem bisherigen Kapellmeister Ferdinand Stadler, der insgesamt 27 Jahre lang als Kapellmeister tätig war.